Border Collie Hunderasse

Intelligent und anspruchsvoll – der Border Collie

Der Border Collie gilt als anspruchsvoll und intelligent. Gezüchtet als Hütehund ist er nur bedingt als ein Familienhund geeignet. Was hat es mit dieser Hunderasse aus Großbritannien auf sich? Und worauf solltest Du bei einem Leben mit ihm achten? Das und noch mehr findest du mit Anivigo.de im Folgenden:

  • Geschichte
  • Aussehen
  • Charakter
  • Erziehung
  • Haltung
  • Ernährung
  • Gesundheit und Pflege
  • Ein Border Collie für mich?

Die Geschichte des Border Collies

Viele Hunderassen tragen einen Teil ihrer Geschichte im eigenen Namen. So zum Beispiel auch der Rottweiler, der der gleichnamigen deutschen Stadt seinen Namen zu verdanken hat. Der Border Collie hat seine Bezeichnung auch durch ein bestimmtes Gebiet bekommen – Border = Grenze. Die gemeinte Grenze liegt zwischen England und Schottland.

Diese Grenzregion ist seit Jahrhunderten ländlich mit Viehzucht und Ackerbau geprägt. Riesige offene Weidelandschaften prägen die Gegend. Für lange Zeit waren die meisten Bewohner einfache Bauern, die Schafe hielten und mit diesen die Grenzregion bewirtschafteten. Diese dort ansässigen Viehhirten verwendeten für das Hüten und Treiben ihrer Schafe speziell angepasste Hunde. Diese mussten ihrer Arbeit zuverlässig nachkommen und den oft rauen Wetterbedingungen dort oben die Stirn bieten können. Erstmals schriftlich erwähnt wurden diese Hunde 1576. Obwohl sie damals noch nicht so genannt wurden, kommt ihre Beschreibung der des heutigen Border Collies sehr nahe.

Exkurs: Obwohl der Border Collie und dessen Vorfahren bereits Jahrhunderte lang als Hütehunde eingesetzt wurden, begann erst Ende des 19. Jahrhunderts die gezielte Zucht. 1893 wurde der Rüde Old Hemp geboren und beeindruckte seinen Besitzer bereits nach nur zwölf Monaten mit einer ausgeprägten Veranlagung zum Hüten. Old Hemp gilt als Stammvater des Border Collies und wurde in kurzer Zeit zu einem sehr gefragten Zuchtrüden. Immer wieder überzeugte er in organisierten Hütewettbewerben mit seinem Können und seinem ausgesprochenen Talent. Dieses gab er an mehr als 200 seiner direkten Nachkommen weiter, welche seine hervorragenden Hüteeigenschaften bis an viele der heutigen Border Collies weitergaben.

Im Jahre 1915 verwendete der Geschäftsführer der International Sheep Dog Society James Reid erstmals den Rassenamen Border Collie. 1976 wurde diese Rasse dann auch von der FCI offiziell als eigenständige anerkannt und bekam ihren eigenen Rassestandard.

Wie sieht ein Border Collie aus?

Dem Border Collie ist seine Berufung buchstäblich in den Körper gebaut. Dieser ist athletisch, muskulös und proportional und eignet sich hervorragend zum Arbeiten und Hüten. Seine fließenden und geschmeidigen Bewegungen strahlen Schnelligkeit, Beweglichkeit und Ausdauer aus. Und der Schein trügt nicht. Beim schnellen Laufen sieht der Border Collie eher aus, als würde er schweben, da seine Pfoten nur einen kurzen Abstand zum Boden erreichen.

Rüden erreichen eine Widerristhöhe von maximal 55cm, Hündinnen bis zu 45cm. Wiegen tun sie je nach Größe zwischen 13 und 22kg. Der Border Collie besitzt einen ausgeprägten Stopp an seinem breiten Kopf. Seine Ohren können nach vorne gekippt sein oder aufrecht stehen und sind von mittlerer Größe. Die Augen sind in der Regel braun, obwohl es auch Blaufärbungen gibt. Die Rute trägt er niemand über dem Rücken und ist tief angesetzt.

Eine spezielle Auffälligkeit beim Border Collie ist sein äußerst aufmerksamer Blick. Mit diesem schaut er seinen Besitzer voller Treue an. Arbeitet er jedoch, schlägt dieser Blick in Sekundenschnelle um und wird streng und starr. Damit wird dem Hund eine Autorität verliehen, die er mit seinen Blicken versprüht und zu hütendes Vieh einschüchtert. Konzentriert sich der Border Collie vollends auf seine Arbeit, kann man dies oftmals an dem unter den Bauch gezogenen Schwanz und seinem gesenkten Kopf erkennen.

Welches Fell hat der Border Collie?

Gemäß seines Rassestandards gibt es das Fell des Border Collies in zwei Längen – einmal stockhaarig und einmal mäßig lang. Um vor dem Wetter in seinem Ursprungsland zu schützen sind beide Felltypen mit dichtem und warmem Haarkleid ausgestattet, sowie einer dichten Unterwolle. Am bekanntesten ist die schwarz-weiße Färbung des Border Collies. Jedoch gibt es auch zahlreiche andere Varianten an Farben und Farbkombinationen, wie zum Beispiel Red-Merle oder Lilac. Von der Fellfarbe ist auch die Farbe der Nase abhängig – schiefer, braun oder schwarz.

Welchen Charakter besitzt der Border Collie?

Der Border Collie wurde als reiner Hütehund gezüchtet. Diese Eigenschaft liegt dem Hund nun auch im Blut und zeichnet sich sehr in seinem Charakter ab. Dieser ist durch eine unglaublich hohe Intelligenz und bemerkenswerten Arbeitseifer geprägt. Das scheinen auch andere Tiere zu merken, wodurch er diese ohne ein Problem in Schach halten kann. Am besten tut sich der Border Collie bei der Zusammenarbeit mit Schafen. Dabei arbeitet er nicht nur sehr gut allein, sondern auch gut und gerne mit seinem Besitzer. Zusammen geben Schäfer und Border Collie ein unschlagbares Team ab.

Wie auf der Weide, so sollte es auch zu Hause laufen. Wenn der Border Collie unter einer angemessenen und kompetenten Führung steht, entwickelt sich ein leicht führiger Hund, der sich gerne unterordnet. Dafür müssen seine Anlagen aber auch geschätzt und gefördert werden. Wichtig dabei sind sowohl eine angemessene körperliche als auch geistige Beschäftigung, um für einen Ausgleich für diesen temperamentvollen Hund zu dienen.

Als Arbeitshund gezüchtet ist es in seinem Erbgut verankert, zu Arbeiten. Dies wird er auch tun, sogar bis zum Umfallen. Deshalb ist es vor allem wichtig für den Halter, seinem Hund zu zeigen, wann und wo dieser sich entspannen kann. Ansonsten kann seine Hüte Eigenschaft schnell Überhand gewinnen – und er beginnt mit dem Hüten von Gegenständen, Kindern oder sogar Autos.

Wie wird ein Border Collie erzogen?

Zu Anfang: Ein Border Collie ist kein Hund für unerfahrene Hundeneulinge. Um seinen temperament- und anspruchsvollen Charakter in Schach zu halten benötigt es viel Erfahrung in der Erziehung und Haltung von Hunden, sowie eine strikte, aber liebevolle Hand.

Sehr wichtig bei der Erziehung dieses außergewöhnlichen Border Collies ist eine möglichst frühe Sozialisation. Auch eine große Rolle spielt strikte Konsequenz und eine angemessene Haltung. Regelmäßige Bewegung und psychische Auslastung sorgen für den nötigen Ausgleich. Da der Border Collie eine äußerst gute Auffassungsgabe besitzt, muss umso mehr darauf geachtet werden, was ihm beigebracht wird. Genauso schnell, wie er sich nämlich gute Eigenschaften aneignet, tut er das auch mit schlechten. In erfahrener Hand ist er dadurch aber vergleichsweise leicht zu Erziehen und begegnet seinem Rudelführer mit Treue und großer Freude am Lernen. Bemerkt er jedoch Schwachstellen in seiner Erziehung, was er eigentlich sofort tut, nutzt er diese schnell und effizient aus.

Wie halte ich einen Border Collie?

Wie bei allen Hunden solltest Du auf eine artgerechte Haltung, eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Pflege achten. Darüber hinaus hat der Border Collie noch weitere Ansprüche, welche von den üblichen Grundpfeilern für ein gesundes Hundeleben abweichen. Dies wird wahrscheinlich die größte Herausforderung für dich sein.

Der Border Collie ist ein Arbeitshund und will auch als solcher behandelt werden. Das bedeutet, dass ab und zu ein bisschen Sport mit diesem machen nicht reicht. Nötig ist es, viel Zeit mit diesem Hund zu verbringen und ihn sowohl geistig als auch körperlich zu fordern. Passiert dies nicht, können sich schnell negative Charaktereigenschaften entwickeln, die ein Zusammenleben erschweren können. Beengte Wohnverhältnisse können auch ein Problem darstellen.

Wie sollte ich meinen Border Collie ernähren?

Die Ernährung spielt eine große Rolle bei der Gesundheit deines Border Collies. Sie sollte ausgewogen und gesund sein. Was genau das Futter enthalten sollte, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Geschlecht oder dem Alter des Hundes. Aber auch das Gewicht, sein Aktivitätenlevel und der Gesundheitszustand sind entscheidend.

Border Collies sind durch eine große Bewegungs- und Arbeitslust geprägt. Dadurch haben sie automatisch einen höheren Energiebedarf als andere Hunde. Trotzdem sollte der Energiegehalt der Nahrung immer genau abgestimmt sein, vor allem im Welpenalter. Bekommt dein junger Hund zu viel zu Fressen, erreicht er schneller sein Endgewicht, obwohl Sehnen, Knochen und Gelenke noch nicht stabil genug sind. Dadurch können schnell unerwünschte Fehlstellungen der Gliedmaßen entstehen, was gesundheitliche Folgen haben kann.

Am einfachsten ist das Füttern mit speziellem Welpen Futter. Dies enthalten alle wichtigen und benötigten Vitamine, Mineralstoffe und auch genügend Energie für den heranwachsenden Border Collie. Wie viel zu verfüttern ist hängt dabei vom aktuellen Gewicht und dem zukünftigen Gewicht des ausgewachsenen Hundes. Dafür kannst Du dich an dem Gewicht des gleichgeschlechtlichen Elternteils orientieren.

Fleisch sollte für Border Collies einen großen Teil der täglichen Nahrung ausmachen. Dieses dient als eine der wichtigsten Energiequellen für den Hund. Wenn Du auf eine artgerechte Rohfütterung umsteigen möchtest, empfehlen wir das Barfen. Mehr dazu findest Du in unserem Magazin.

Gesundheit und Pflege des Border Collies

Im Allgemeinen sind Border Collies eher selten von Erkrankungen geplagt. Das haben sie ihren sportlichen und robusten Körpern zu verdanken, sowie der Anpassung an unbekömmliche Wetterverhältnisse. Viel schwieriger als Krankheiten zu vermeiden scheint es, das seelische Gleichgewicht des Hundes zu bewahren.

Aber auch der Border Collie ist anfällig für einige Krankheiten. So kommen zum Beispiel öfters Überempfindlichkeiten gegenüber bestimmten Medikamenten vor, welche durch einen MDR1-Defekt ausgelöst werden. Aber auch die Augen sind durch einige Erbkrankheiten wie zum Beispiel der progressiven Retina Atrophie betroffen. Springt der Hund zu oft und / oder zu hoch, können sich auch Probleme mit den Gelenken herausstellen, in Form einer Hüftdysplasie.

Der Border Collie muss vor allem für die Pflege seines Fells an eine Pflege-Routine gewöhnt werden. Um die Gesundheit und Schönheit dieses zu wahren, sollte es regelmäßig gebürstet werden. Wenn dein Border Collie mäßig langes oder gar langes Fell hat, ist dies besonders wichtig. Denn ohne die richtige Fellpflege, können sich sonst schnell Verfilzungen bilden. Diese sind nicht nur optisch nicht sehr schön, sondern auch für den Hund unangenehm. Natürlich sind auch regelmäßige Kontrollen der Ohren, Augen, Zähne und Krallen sehr wichtig.

Mit artgerechter Haltung, ausgewogener und gesunder Ernährung sowie sehr viel mentaler und körperlicher Förderung können Border Collies bis zu 16 Jahre alt werden.

Ein Border Collie für mich? – Überlegungen vor dem Kauf

Vor dem Kauf eines Border Collies musst Du dir die Frage stellen, ob Du den Ansprüchen dieser Hunderasse entsprechen kannst. Du musst sehr viel Zeit mit deinem Hund verbringen, um seinen angeborenen Arbeitswillen zu sättigen. Tägliches Spazierengehen reicht definitiv nicht aus. Wenn dein Border Collie nicht genügend mentale und körperliche Forderung erhält, richtet er seine übrige Energie schnell in andere Richtungen. So kommt es zum Beispiel oft dazu, dass er mit dem Hüten von Kindern beginnt.

Daher eignet sich ein Border Collie eigentlich nur für Schäfer von Beruf oder Hundeprofis, die den Ansprüchen des Hundes gerecht werden können.

Wenn Du jedoch tägliche viele Stunden in die körperliche und geistige Förderung eines Hundes investieren möchtest, dann ist der Border Collie eine gute Wahl. So wird er dir ein treuer und zuverlässiger Begleiter sein, der sich auch als ein Familienhund eignet – aber nur unter diesen Umständen.

Du hast Fragen zum Rasseprofil des Border Collies? Dann nimm einfach zu unserem Team Kontakt auf. Wir helfen dir gerne weiter und kümmern uns um alle deine Anliegen.

Wenn Du auf der Suche nach weiteren Themen rund um den Hund bist, kannst Du dich auch gerne mal in unserem Magazin umschauen. Von Hunderassen, über häufige Krankheiten bis hin zu Erziehungstipps – Dort findest Du alles was Du schon immer einmal wissen wolltest.

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